Du hast es bestimmt auch schon gelesen, dass die Griffkraft mit einer höheren Lebenserwartung zusammenhängt: „Wenn du jeden Tag einfach nur ein bisschen an einer Stange hängst, wirst du automatisch stärker, beweglicher und jünger.“
Männer sollten 2 min hängen können und Frauen 1,5 min.
Klingt gut. Ist aber leider nicht die ganze Wahrheit.
Ich habe dazu ein eigenes Video aufgenommen, weil mir dieser Mythos immer wieder begegnet – und viele Menschen dadurch an der falschen Stellschraube drehen.
Bevor du dich also weiter tapfer an die Klimmzugstange hängst, schauen wir uns mal an, was wirklich dahinter steckt.
Woher dieser Mythos überhaupt kommt
Der bekannte Artikel der Physiotherapeutin Jessica Bento (Ultimate Sandbag Training) erklärt:
Ja, Griffkraft ist ein wichtiger Marker für Gesundheit – vor allem im Alter.
Aber:
Menschen interpretieren daraus häufig „Mehr Hängen = Länger leben“.
Und das ist ungefähr so logisch wie:
„Wer große Schuhe trägt, ist automatisch ein schneller Läufer.“
Der Fehler: Man nimmt ein Mess-Kriterium (z. B. wie lange man an einer Stange hängt) und macht daraus ein Trainingsziel. Dabei ist eigentlich etwas anderes der Treiber.
➡️ Griffkraft ist ein Ergebnis – nicht die Ursache.
Warum das Hängen oft mehr schadet als hilft
Einfach „dranhängen“ ohne Vorbereitung führt schnell zu:
Schmerzen in der Schulter
Überlastung der Sehnen
Kompensationen im Rumpf
Einem hängenden Brustkorb (der übrigens das Atmen nicht besser macht)
Die bittere Wahrheit:
Viele Menschen „trainieren“ Bewegungsmuster, die ihr Nervensystem eher blockieren als freischalten.
Griffkraft ist wichtig — aber sie ist nur ein Teil eines größeren Puzzles.
Was Griffkraft wirklich über dich aussagt
Kurz erklärt:
Sie hängt stark mit Muskelmasse zusammen
und mit Nervensystem-Effizienz
und damit, wie aktiv du bist
Sie ist ein Prognosemarker für Selbstständigkeit im Alter
Aber: Sie verbessert sich nicht automatisch durch Hängen, sondern durch besser bewegte Ganzkörperkraft.
Die eigentliche Botschaft: Trainiere Bewegungsmuster, nicht Muskeln
Aus meiner Arbeit mit tausenden von Klienten weiß ich:
Die Menschen, die wirklich jünger wirken,
👉 sind nicht die, die am längsten an der Stange hängen.
👉 sondern die, die Bewegungen verbessern, nicht Übungen sammeln.
Deshalb setze ich in meinem Trainingssystem auf die 7 grundlegenden Bewegungsmuster
Ziehen
Heben
Kniebeuge
Drücken
Ausfallschritt
Drehen/Rotieren
- Lokomotion (Bewegungen über Kreuz)
Und genau diese Muster bringen:
✔ bessere Gelenkgesundheit
✔ mehr Körperspannung
✔ mehr Energie
✔ bessere neuromuskuläre Aktivierung
✔ spürbare Verjüngung für Menschen in der zweiten Lebenshälfte
Was du stattdessen tun solltest
Ganzkörper-Kapazität aufbauen – statt nur Griff-Ausdauer. Hebe Schweres, bewege dich frei, reguliere dein Bewegungsnetzwerk (Schulter, Hüfte, Rumpf), aber beziehe die Hände gezielt mit ein.
Bewegungsmuster trainieren, nicht isolieren. Kniebeuge, Ziehen, Heben, Gehen, Drehen, Ausfallschritte, Überkreuzbewegungen – das sind die Baustellen, auf denen deine Vitalität ruht.
Mobilität & Stabilität kombinieren – damit deine Haltung nicht nur funktioniert, sondern dich spürbar befreit.
Alltagstauglichkeit – denn du bist kein Fitness-Freak, sondern Selbstständiger, Angestellter, Elternteil oder im Ruhestand. Die Trainingslösung muss in dein Leben passen, nicht dein Leben in den Trainingsplan.
Diese Prinzipien sind das Fundament meiner Coaching-Philosophie.
Für wen das besonders wichtig ist
Für dich, wenn du:
40, 50 oder 60+ Jahre alt bist
viel sitzt
beruflich stark eingespannt bist
schon merkst, dass Mobilität & Kraft nicht mehr „von selbst“ kommen
fitter werden willst, aber keine Lust auf Fitnessstudio-Akrobatik hast
Viele meiner Klienten erzählen mir, dass sie sich nach 3–4 Wochen dieses Ansatzes körperlich viel besser fühlen, beweglicher, stabiler, kräftiger und klarer im Kopf und obendrein in vielen Fällen deutlich weniger Schmerzen haben.
Fazit
Hängen an der Stange ist nicht dein Jungbrunnen – aber es kann ein Fenster sein: Ein Fenster, durch das wir sehen, wie gut (oder schlecht) dein Bewegungs- und Vitalitäts-Fundament wirklich ist. Und wenn wir das Fundament endlich korrekt legen, dann hängt nicht dein Alter an dem Stangen-Timer, sondern deine Lebensqualität an deiner Bewegungsfreiheit.
Und wenn du das richtig machst?
Dann bekommst du genau das zurück, wonach du suchst:
Mehr Kraft. Mehr Leichtigkeit. Mehr Lebensqualität.
Wenn du erleben möchtest, wie schnell sich dein Nervensystem verändern kann:
👉 Schau dir das Video oben an
👉 teste die Übungen
👉 besuche meinen nächsten kostenlosen Live-Workshop (hier anmelden)
👉 und wenn du willst, begleite ich dich im Coaching – einzeln oder im Gruppensystem. (hier Beratungstermin buchen)

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