Rückentrainingsprogramm für zu Hause

Fast jeder Mensch kennt Rückenschmerzen und die teilweise massiven Einschränkungen des Alltags, die damit einhergehen.

Die Ursachen können vielfältig sein, doch die Hauptursachen von Rückenschmerzen sind im Bewegungsmangel und im psychisch-emotionalen Bereich (psychisch-emotionaler Stress) zu finden.

In diesem Beitrag geht es um die körperlichen Ursachen von Rückenbeschwerden.

Bewegungsmangel schränkt die Ansteuerungsfähigkeit der Muskeln ein. Begleitet wird dies durch einen Verlust von Muskelmasse und -kraft.

Die Faszien verlieren ihre Geschmeidigkeit, indem sie verkleben, spröde werden, Risse bekommen und verfilzen können.

Es gibt hauptsächlich fünf körperliche Ursachen von Rückenschmerzen, die oft in Kombination auftreten: Lösung 

  • mangelndes Zusammenspiel der Muskeln (Koordination)
  • mangelnde Beweglichkeit
  • mangelnde Rumpfstabilisationsfähigkeit
  • wiederholte Bewegungsmuster, die den Rücken unnötig belasten
  • Verletzungen sind meist eine Folge der oben genannten Punkte (Ausnahme: schwere Unfälle, z. B. Stürze oder Verkehrsunfälle)

In meiner Arbeit mit Rückenpatienten habe ich bisher mit den folgenden physischen Ansätzen gute Erfolge erzielt:

Faszienbehandlungen 

Durch die Entspannung von Faszien und Triggerpunkten lassen sich in vielen Fällen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen reduzieren.

Reflektorische Stabilität durch frühkindliche Bewegungsmuster 

Rückenschmerzen können auch durch eine mangelnde Koordination ausgelöst werden, wenn z.B. das Zusammenspiel der Muskeln, die zeitliche Reihenfolge oder die Intensität der Kontraktion nicht stimmig sind.

Frühkindliche Bewegungsmuster können hier die Koordination verbessern und die natürliche reflektorische Stabilität wiederherstellen.

(Rumpf-) Stabilität verbessern 

Eine stabile Wirbelsäule erfordert einen stabilen Rumpf, einschließlich der Hüft- und Schultergelenke, wobei auch das funktionelle Zusammenspiel der Schultern mit den Hüftgelenken auf der anderen Seite zu beachten ist.

Mobilisation 

Eine eingeschränkte Beweglichkeit der Hüftgelenke, des Ilio-Sakral-Gelenks und der Brustwirbelsäule können zu einer vermehrten Belastung der Lendenwirbelsäule führen.

Umgekehrt kann eine Verbesserung der Beweglichkeit Rückenschmerzen reduzieren.

Ganzkörperkrafttraining 

Nicht nur für die Rückengesundheit ist ein Ganzkörperkrafttraining generell zu empfehlen, das sämtliche Bewegungsmuster mit einbezieht.

Dazu gehören Knie- und Hüftbeugen, jeweils auch in Schrittstellung und einbeinig, horizontales und vertikales Ziehen und Drücken sowie (Anti-) Rotation.

Unten findest du beispielhaft ein Ganzkörperkrafttraining für zu Hause aus meinem umfangreichen Online-Rückentrainingskurs, der alle oben aufgezählten Punkte beinhaltet (weitere Informationen dazu siehe unten).

  

Krafttrainingsprogramm zur Vorbeugung und Linderung von Rückenschmerzen für zu Hause

Hinweise zum Training:

  • Das Trainingsprogramm besteht aus zwei Trainingseinheiten, die abwechselnd durchgeführt werden sollten.
  • Fange vorsichtig an, vielleicht sogar nur mit einem Durchgang und spüre, wie sich dein Körper danach anfühlt. Steigern kannst du ja später noch.
  • Je nach Situation empfehle ich das Training an 3 bis 6 Tagen pro Woche durchzuführen.
  • Natürlich ist jede Situation anders und über die Videolinks erkläre ich meistens verschiedene Schwierigkeitsgrade. Im Einzelfall kann es sein, dass einige Übungen zu einfach oder zu schwer sind oder Schmerzen verursachen. Bei Schmerzen sollten die Übungen weggelassen werden.
  • Wähle daher möglichst die jeweilige Übungsvariante aus, die dich schmerzfrei fordert, ohne dass die Übungsausführung unsauber wird.

Training A

Führe 2-3 Durchgänge des folgenden Übungszirkels im schmerzfreien Bewegungsbereich durch:

Halte die Pausen zwischen den Übungen so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich.

(Klick auf die jeweiligen Übungsnamen, um die Erklärvideos zu sehen.)

 

1.)   Katzenbuckel/Pferderücken: 5x im schmerzfreien Bereich u. Tempo

2.)   Käfer: 30-40 s

3.)   Seitstütz: Variante wählen, die du 3x 10 s/Seite atmend halten kannst

4.)   Bird Dog: 3x 10 s/Seite atmend halten (Weitere Steigerung: Bird Dog auf Steroiden, Haltezeit siehe oben)

5.)   Rocking: 10x

6.)   Press-out im aufrechten Kniestand: 5x (siehe auch die Übungsvarianten)

7.)   Up Down Lunge: 5-10x/Seite (evtl. mit leichtem Gewicht, z. B. Hantel, Ultimate Sandbag, Kettlebell, Rucksack mit Büchern; (evtl. seitlich festhalten; alternativ: Ausfallschrittkniebeuge)

Training B

Führe 3-4 Durchgänge des folgenden Übungszirkels im schmerzfreien Bewegungsbereich durch:

Halte die Pausen zwischen den Übungen so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich.

(Klick auf die jeweiligen Übungsnamen, um die Erklärvideos zu sehen.)

 

1.)   Katzenbuckel/Pferderücken: 5x im schmerzfreien Bereich u. Tempo

2.)  Schulter/Ellenbogen berühren im (Knie-) Liegestütz: 5x/Seite (4-5 s/ Wiederholung)

3.)  Seitstütz: Variante wählen, die du 3x 10 s/Seite atmend halten kannst

4.)  Krabbeln: 20-30 s (Variante: Krabbeln im Quadrat)

5.)  Lastheben: 5x (mit Ultimate Sandbag, schwerer Tasche, Rucksack, Getränkekiste o. ä.; Einstiegsgewicht: grob 10 bis 20 kg; du solltest dich sicher dabei fühlen)

6.)  Ausfallschritt rückwärts in den Einbeinstand: 5-10x/Seite (evtl. seitlich festhalten; alternativ: Ausfallschrittkniebeuge)

 
 

Schreib mir gerne unten ins Kommentarfeld wie es dir gefallen hat. 

Rumpfstabilisator - schmerzfreier Rücken mit Dr. till sukopp

Für ein ganzheitliches Konzept zur Vorbeugung und Reduktion von Rückenschmerzen empfehle ich dir meinen Online-Kurs „Rumpfstabilisator – schmerzfreier Rücken“ mit über sechs Monaten an Rückentrainingsprogrammen für zu Hause.

Dort findest du nicht nur die oben aufgelisteten Komponenten, die für mich in jedes gute Rückenprogramm gehören, sondern auch Module über den zweiten Hauptfaktor für Rückenschmerzen: psychisch-emotionaler Stress und wie du diesen erheblich reduzieren kannst.  

Beweglichkeitsförderndes Ausdauertraining (Mobility Conditioning)

Die meisten Menschen wissen, dass das Training der Ausdauer gut für das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel, das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden ist.

Sie bietet die Grundlage, um mittlere Belastungen (z.B. Treppensteigen, Wandern, Skifahren, Spielsportarten, u.a.) leichter und länger durchhalten zu können.

Meine Klienten und ich mögen Trainingseinheiten, die meistens möglichst kurz, aber sehr effektiv sind, also zeiteffizient.

Bei den Ausdauertrainingseinheiten versuche ich dabei oft, dass im Idealfall neben der Ausdauer auch noch andere Fitnessaspekte gleich mit trainiert werden.

In diesem Beitrag lernst du ein kurzes Ausdauertraining kennen, das gleichzeitig deine Bewegungsfähigkeit (Koordination), deine Beweglichkeit und je nach Fitness auch deine Kraft verbessern kann.

Du wirst also ausdauernder, gleichzeitig beweglicher (Mobility Conditioning) und obendrein schlauer, weil fast alle Übungen deine Gehirnhälften synchronisieren und aktivieren.

Das unten stehende Beispielprogramm kommt bei meinen Klienten sehr gut an und bringt Abwechslung in ihr bisheriges Ausdauertraining.

Hinweise zur Trainingssteuerung: 

  • Du kannst die Intensitäten über das Tempo der jeweiligen Übungsdurchführung bestimmen, über das Verhältnis von Belastungs- und Pausenzeit und/oder über die Anzahl der Durchgänge. Beispiele findest du in der Tabelle.
  • Fange langsam an und steuere die Intensität über die Nasenatmung!
  • Natürlich kannst du bei Bedarf nach jeder Übungsrunde auch noch eine längere Pause einbauen (z. B. 30-60 s).
 
Intensitätsbeispiele
Belastungsintervall
Pausenintervall
leicht bis mittel
30 s
30 s
mittel bis schwer 1
30 s
20 s
mittel bis schwer 2
35 s
20 s
schwer
40 s
20 s
sehr schwer
45 s
15 s

Führe den folgenden Übungszirkel 15 bis 20 min lang durch (Intervalldauer siehe Tabelle) mit Dr. till sukopp

(Klick auf die jeweiligen Übungsnamen, um die Erklärvideos zu sehen.)

  1. Sit-down/Stand-up in Base
  2. Krabbeln (z.B. im Quadrat)
  3. Crab Reach (zunächst OHNE Körperdrehung, nur abwechselnd links u. rechts mit den Armen den Körper überstrecken)
  4. Affengang seitwärts
  5. Rückenschaukelvariante
  6. Hand und Fuß berühren im Stand oder Überkreuz-Hampelmann
 
Anschließend alles ausschütteln, tänzeln, traben, Lockerungsübungen durchführen.
 
Schreib mir gerne unten ins Kommentarfeld wie es dir gefallen hat.
Wenn dir das gefallen hat, dann schau dir unbedingt die folgenden Programme an: mit Dr. till sukopp

Zwei knackige Kurztrainingsprogramme für die Ausdauer und die Kraft (à 20 bis 30 min)

Vor über 20 Jahren habe ich damit begonnen, mich auf effektive Trainingsprogramme zu spezialisieren, die sich unabhängig von einem Fitnessstudio nahezu überall durchführen lassen.

Kurze Trainingseinheiten können dabei helfen eher eine dauerhafte Fitness-Gewohnheit zu entwickeln, wovon u. a. das Wohlbefinden und die Gesundheit, aber auch viele andere Lebensbereiche langfristig profitieren.

Die folgenden zwei Trainingseinheiten habe ich am heiligen Abend und nach Weihnachten durchgeführt (dazwischen waren es andere Einheiten, da ich fast täglich gezielte Bewegungseinheiten in meinen Alltag einbaue):

(Übungsbeschreibungen findest du hinter den grünen Links.)

Krabbeln und Kettlebell-Swings (Schwerpunkt: Kraftausdauer)

 

Mit diesem simplen Programm habe ich meinen Stoffwechsel auf die „Futterei“ vorbereitet:

 

  • 7-10 min Mobility-Warm-up
  • anschließend 2 min Krabbeln (vorwärts, rückwärts und seitwärts), gefolgt von 30 Kettlebell-Swings
  • davon 5-7 Durchgänge (ich habe 6 gemacht)
  • Beim Timer wird das erste Intervall auf 2 min gestellt und das zweite auf 1 min.
  • Nach den 2 min Krabbeln geht es also zügig zur Kettlebell, damit nach ca. 5 s die Swings starten können. Nach den 30 Swings, die bei normalem Tempo etwa 45 s dauern hat man also noch ca. 10 s Pause zum Durchatmen und kurzem Ausschütteln der Muskulatur, denn dann geht`s mit dem Ende der Minute direkt mit dem nächsten Krabbelintervall weiter.
  • Bei den Swings habe ich wie folgt variiert: 1. Satz: beidhändig im Parallelstand, 2. Satz: einhändig 15x/Seite im Parallelstand, 3.+4. Satz: einhändig 15x/Seite im Sprinterstand, 5. Satz: einhändig15x/Seite im Parallelstand, 6. Satz: beidhändig im Parallelstand
  • Bitte immer auf die Nasenatmung achten!
  • Einsteiger sollten besser die Intervallzeiten kürzen, z. B. nur 60-90 s krabbeln und 15-20 Swings in 60 s durchführen.
  • Das Kettlebell-Gewicht ist entsprechend anzupassen.
  • Als Cool-down mache ich immer ein paar Lockerungs- und Mobilisierungsübungen.

Get-up, Hockey-Squat, Chin-up (Schwerpunkt: Kraft)

 

Dies war mein Jahresabschlusskrafttraining 2021:

 

  • 7-10 min Mobility-Warm-up
  • anschließend folgenden Zirkel: 3-5 Get-ups pro Seite, 5-10 Hockey-Squats pro Seite, 3-5 Chin-ups (Untergriffklimmzüge)
  • davon 3-4 Durchgänge (ich habe 3 gemacht)
  • Die Pausen werden so lange wie nötig und so kurz wie möglich gehalten.
  • Bitte immer auf die Nasenatmung achten!
  • Da ich heute mal etwas anderes ausprobieren wollte, habe ich alles mit einer 20 kg Gewichtsweste durchgeführt.
  • Bei den Get-ups hatte ich (natürlich) noch eine Kettlebell in der Hand und bei den Kniebeugen habe ich zusätzlich einen Ultimate Sandbag in der Front Load Position gehalten (quer vor der Brust). Alternativ kann ein Gewicht an gestreckten Armen nach vorne gehalten oder an die Brust gedrückt werden (Kettlebell, Kurzhantel, Hantelscheibe).
  • Bei den Klimmzügen kann man zur Not auch hochspringen und sich so langsam wie möglich herablassen (dabei flott weiteratmen).
  • Als Cool-down mache ich immer ein paar Lockerungs- und Mobilisierungsübungen.

Wenn du an weiteren effektiven Kurztrainingsprogrammen interessiert bist, die du fast überall durchführen kannst, dann findest du viele weitere in meinen Online-Kursen und -Programmen, je nach inhaltlicher Vorliebe.

Hier geht`s zum Überblick.

 

Dr. Till Sukopp

Sind 20 min Ausdauertraining pro Woche wirklich ausreichend?

Studien haben tatsächlich gezeigt, dass man mit nur einer Trainingseinheit in der Woche von 20 Minuten Dauer das Wachstum der Mitochondrien (unsere Zellkraftwerke) anregen und somit die Ausdauer verbessern kann!

Ist das nicht cool?

Voraussetzung: Das Training wird auf eine bestimmte Art und Weise durchgeführt.

Sicher wird man von mehreren Einheiten noch mehr profitieren können, aber mehr geht ja immer.

Ich frage mich oft: Was ist der niedrigste nötige Wachstumsreiz, um Verbesserungen zu erzielen und kann dann selbst entscheiden, was ich wie schnell erreichen möchte.

Ich habe gerade mein neues Produkt veröffentlicht, das das Ausdauertraining meiner Klienten, aber auch mein eigenes revolutionieren konnte.

Was meine ich damit?

Statt 45 bis 90 Minuten pro Trainingseinheit konnten wir plötzlich bessere Ergebnisse erzielen, obwohl wir nur noch 5 bis 20 Minuten pro Einheit die Ausdauer trainiert haben.

Überlege mal, was du trotz gesteigerter Fitness mit der neu hinzugewonnenen Freizeit alles anstellen wirst…

Klick auf den folgenden Link und erfahre, wie es geht:

Hier geht`s zur Ausdauerrevolution (Link klicken!)

 

Dr. Till Sukopp

Diese Übungskombination ist eine wahre „Stoffwechselspritze“ (Metabolic Finisher)

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Das Übungsvideo oben ist kurz und knackig, ebenso der Inhalt.

Ich stelle darin eine Übungskombination vor, die deine Schnelligkeit und deine Ausdauer verbessert. Nebenbei bleibt man beweglich und regt den Stoffwechsel so an, dass er noch lange nach dem Training auf erhöhten Touren läuft, d. h. weiter vermehrt Kalorien verbrennt.

Die Übungskombination lautet: Sprinten, hinlegen, wieder aufstehen und wieder von vorne.

Man kann diese anspruchsvolle Übungsabfolge z. B. als eigenständiges Kurztraining oder als Metabolic Finisher nach einem Krafttraining durchführen, um den Stoffwechsel noch einmal ordentlich anzukurbeln.

Die Empfohlene Laufstrecke würde ich mit 10 bis 20 Metern ansetzen, aber je nach Platz kann es natürlich auch weniger sein.

Das Training lässt sich auf Wiederholungszahlen durchführen (z. B. 10 bis 20 Wiederholungen) oder auf Zeit (z. B. 5 bis 10 Minuten).

Viel Spaß beim Ausprobieren und fröhliches Schwitzen!

 

Viele weitere effektive Übungen und Übungskombinationen zeigen wir in unseren Seminaren.

Klick hier für weitere Seminarinformationen (Termine, Ort, Inhalte, …).

 

Viele weitere Ideen für kurze, intensive Ausdauertrainings findest du hier:

Die Ausdauerrevolution

 

 

Dr. Till Sukopp

 

BEINHEBEN HÄNGEND (HANGING LEG RAISE) – EINE ÜBUNG, DIE VIELES VERBESSERT

Das Blog-Motto lautet „Einfach fitter“. In diesem Sinne möchte ich an eine klassische Kraftübung erinnern, die kaum noch jemand trainiert, wahrscheinlich weil die meisten zu schwach dafür geworden sind.

Wer sie jedoch einige Wochen lang regelmäßig durchführt, wird sich sicher wundern, warum es plötzlich einen Leistungsschub in vielen anderen Übungen geben wird.

Der Grund liegt darin, dass diese Übung drei typische Schwachstellen verbessert, die die Leistungsfähigkeit bei vielen anderen Übungen limitieren.

Die besagte Kraftübung schlägt viele Fliegen mit einer Klappe und heißt Beinheben hängend, Bauchaufzüge oder Hanging Leg Raise.

Dies ist eine ausgezeichnete Übung, um die Griff-, Bauch- und Schulterkraft zu verbessern.

Schultern und Hüften müssen über die Bauchmuskeln eine funktionelle Einheit bilden, was sich in sämtlichen Kraftübungen positiv bemerkbar machen wird, z. B. beim Kreuzheben, bei Klimmzügen, bei Turnübungen, u. v. m.

Im Video wird eine einfache Progression von leicht zu schwer gezeigt.

Grobe Empfehlung: Erst mit dem nächsten Schwierigkeitsgrad beginnen, wenn vom aktuellen 2x 15 Wiederholungen ausgeführt werden können.

Wer die gestreckten Beine ohne Schwung bis zur Stange heben kann, also langsam und kontrolliert, sollte für die Kraftsteigerung im Bereich von 3-5 Wiederholungen in mehreren Sätzen arbeiten.

Falls das gut gehen sollte, ist das Bewegungstempo so zu verlangsamen, bis nur noch 3-5 Wiederholungen möglich sind (Zeitlupe). Ein bis drei Trainingstage pro Woche genügen hier erfahrungsgemäß.

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Dr. Till Sukopp

Ist Krafttraining im Alter wichtiger als Ausdauertraining?

Einer meiner Lehrer hatte mir die Geschichte von einem seiner Klienten erzählt, die zeigt, dass viele Menschen einem Irrglauben unterliegen, wenn es um das Training in fortgeschrittenem Alter geht.

Er hatte einen 81-Jährigen kennengelernt, der mit einer Gehhilfe viele Minuten dafür benötigte, um eine einzelne Treppe hinaufzugehen.

 

 

Nomalerweise wird älteren Menschen ja immer besonders das Training der Ausdauer empfohlen, um die Herz-Kreislauf-Leistung zu verbessern, was grundsätzlich richtig ist.

Doch leider hilft das bei der Bewältigung des Alltags nicht unbedingt weiter, wenn es an einem Mindestmaß an Kraft fehlt.

Dem oben erwähnten Klienten fehlte es in erster Linie an Kraft. Das Treppensteigen hat ihn immer so sehr erschöpft, weil jeder Schritt auf die nächsthöhere Stufe beinahe eine maximale Kraftbelastung für ihn war.

Dann wurde dem Mann nichts anderes als ein Kniebeugenprogramm verordnet, wobei er Kniebeugen an einem Pfahl durchführen sollte, an dem er sich festhalten konnte.

 

Das Ergebnis:

Bereits nach drei Monaten Training konnte der Klient nur noch mit einem Stock gehen und die unhandliche Gehhilfe ganz weglassen.

Nach einem weiteren Monat fiel auch der Gehstock weg und der Mann fing an mit Golfspielen.

Er hatte seine Ausdauer nicht nennenswert verbessert, doch die Kraftsteigerung hat jeden Treppenschritt von einer Maximalbelastung in eine Minimalbelastung verwandelt, was die Last und Anstrengung von seinem Herzen genommen hatte.

 

Fazit:

Einer der besten Wege, um die Last vom Herzen zu nehmen, ist die Steigerung der Kraft (und eine Gewichtsreduktion natürlich).

Natürlich sollte auch ein Ausdauertraining betrieben werden, aber eine Steigerung der Kraft kann in vielen Fällen die Lebensqualität schneller und gravierender verbessern.

Wenn ich auf der Straße ältere Menschen tief gebeugt mit Rollator sehe, deren Körperform sich schon perfekt einem Stuhl oder Sessel angepasst hat, dann frage ich mich häufig, warum ihnen niemand sagt, dass sie oft schon in wenigen Wochen den Rollator wieder abgeben könnten, wenn sie ein gut gesteuertes Krafttraining durchführen würden.

 

Wer die Gesundheit, allgemeine Fitness und die Körperform verbessern möchte, ist mit einem Krafttraining am besten beraten.
Je nach Methodik lassen sich dabei auch die Beweglichkeit und die Ausdauer verbessern.
Am besten macht man beides und fügt noch die Verbesserung der Beweglichkeit hinzu.
Also, wenn du dein biologisches Alter verjüngen willst, dann bewege dich mehr, trainiere die Kraft, wirf deine Gehhilfen oder Stützstöcke weg und fang wieder an das Leben zu genießen (lass es krachen)!
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Ausführliche Informationen darüber erfährst du hier.

Fitter, schlanker und jünger durch Intervalltraining

Immer wieder liest und hört man vom Intervalltraining, doch selten wird beschrieben, welche gesundheitlichen Effekte es bewirkt und wie es individuell am besten zu steuern ist.

Kurze, intensive Belastungen, die große Anteile der Körpermuskulatur beanspruchen, bewirken u. a.:

  • ein besseres, jüngeres Aussehen,
  • eine Verjüngung des Körpers auf zellulärer Ebene,
  • einen hohen Verlust an Körperfett, bereits ab 10 min täglicher Belastung,
  • einen strafferen Körper,
  • eine größere Herzleistungsfähigkeit,
  • eine schnellere Anpassung der Herzarbeit an plötzlich erhöhte Anforderungen,
  • ein größeres Schlagvolumen bei erhöhter Belastung (pro Herzschlag wird mehr Blut in die Gefäße gepumpt),
  • verbesserte Fettstoffwechselwerte (HDL-Cholesterin steigt, LDL-Cholesterin u. Triglyzeride sinken),
  • eine Blutdrucksenkung,
  • eine schnellere Erholungsfähigkeit,
  • einen Anti-Aging-Effekt durch eine vermehrte Produktion von Testosteron u. des Wachstumshormons,
  • eine verbesserte Lungenfunktion/-leistungsfähigkeit,
  • eine verbesserte Immunfunktion,
  • ein festeres/stärkeres Bindegewebe,
  • weniger Überlastungserscheinungen u. Verletzungen,
  • mehr Energie im Alltag und
  • ein insgesamt relativ kurzes Training.

 

Man sollte jedoch langsam auf ein Intervalltraining hinarbeiten, da es neben den genannten Vorzüge auch recht intensiv und anstrengend ist. Einsteiger könnten zunächst ca. 4-6 Wochen lang ihr Ausdauertraining ca. 20-35 min lang nach der Dauermethode durchführen (vorher oder zumindest parallel ein Krafttraining durchführen; siehe auch unten den Artikel „Die dunkle Seite des Laufens“).

Hierbei empfiehlt sich ein Tempo, bei dem man sich noch unterhalten kann und das man nur als „etwas anstrengend“ empfindet. Bezogen auf die Herzfrequenz wäre ein Belastungstest beim (Sport-) Arzt ideal, um den Maximalwert zu ermitteln. Ist dies nicht möglich, dann kann auch grob mit Formeln gearbeitet werden.

Als Einstiegsintensität beim Walking/Jogging empfiehlt sich nach einer ca. 5-minütigen Aufwärmphase eine Herzfrequenz von ca. 180 bis 190 minus Lebensalter. Wer also 30 Jahre alt ist, sollte sich etwa bei einem Puls von 150 bis 160 Schlägen/min bewegen.

Bezogen auf das Radfahren können davon grob 10 Schläge abgezogen werden, also 170 bis 180 minus Lebensalter.

Eine andere Formel wäre 220 minus Lebensalter für Männer bzw. 226 minus Lebensalter für Frauen. Beim Walking/Jogging sollte die Herzfrequenz bei ca. 80 % des Ergebnisses liegen, beim Radfahren bei ca. 70 %. Ein 30-Jähriger würde also bei einem Puls um die 152 Schläge joggen oder bei Puls 133 herum Rad fahren.

Diese Formeln sind äußerst grob und viele Menschen liegen darüber oder darunter. Aber sie sind besser als gar keine Steuerung.

In der 3. bis 5. Woche sollte dann das Tempo immer wieder mal für 30 s bis ca. 5 min etwas verschärft werden, bis man mehr als gewohnt außer Atem kommt und sich nicht mehr gut unterhalten kann. Nach dieser Tempoverschärfung wird wieder auf ein langsames Tempo gewechselt, bis sich der Atem und die Pulsfrequenz wieder deutlich beruhigt haben.

Wichtig: Das Tempo sollte jedoch nur so hoch sein, dass man noch ausschließlich über die Nase einatmen kann, um Überlastungen zu vermeiden.

Diese Methode ist eine spielerische Form des Intervalltrainings und nennt sich „Fahrtspiel“.

Ab der 5. bis 7. Woche kann dann mehr und mehr auf ein „richtiges“ Intervalltraining umgestiegen werden. Vor Aufnahme eines (intensiven) Trainingsprogramms sollte die eigene Belastbarkeit immer ärztlich abgeklärt werden, da jede Form der körperlichen Belastung auch gewisse Gesundheitsrisiken mit sich bringt.

Beim Intervalltraining wird in der Regel eine 3-bis 5-minütige Auf- und Abwärmphase eingebaut. Bei den Intervallen selbst gibt es meistens Belastungszeiten zwischen 15 s (Sprint für Könner) und 2 min.

Die Pausenintervalle, in denen die Belastung gering ist, haben üblicherweise die zwei- bis dreifache Dauer des Belastungsintervalls (z. B. 1 min Belastung, 2 min Pause). Bei gut Trainierten können sie sogar die gleiche oder eine kürzere Dauer haben.

Auf einer Anstrengungsskala von 1-10 (1 = im Bett liegen, 10 = maximale Anstrengung) sollte die Anstrengung während der Belastungsintervalle bei Einsteigern bei 7-9 liegen und bei Könnern bei 8-10. In den Pausenintervallen sind Werte von 4-6 anzustreben.

Wesentlich individueller lässt sich ein Intervalltraining jedoch mit einem Herzfrequenzmesser durchführen. Hierbei sollte das nächste Belastungsintervall begonnen werden, sobald die Herzfrequenz auf 60 % des Maximalwertes abgesunken ist.

Der Maximalwert ist sportartabhängig und sollte jeweils einmal individuell ermittelt werden (idealerweise beim Arzt). So hat man z. B. beim Walken, Laufen, Radfahren, Inline Skaten, Schwimmen, Seilspringen oder auch bei Kettlebellschwüngen, Hampelmännern oder Burpees unterschiedliche maximale Herzfrequenzen. Wer z. B. beim Laufen einen Puls von 192 Schlägen/min erreicht, joggt oder geht im Pausenintervall so lange, bis der Puls wieder auf 115 Schlägen/min (60 %) abgesunken ist und startet dann mit dem nächsten Belastungsintervall.

Gesunde, belastbare Personen können den Maximalpuls selbst ermitteln, indem sie sich z. B. in der jeweiligen Sportart nach einem gründlichen Aufwärmprogramm 2-3 min lang maximal belasten und die letzten 10 s mit einem Sprint beenden. Der höchste Pulswert, der direkt nach der Belastung gemessen wird, entspricht der maximalen Herzfrequenz.

Die Höhe des Trainingspulses in den Belastungsintervallen spielt eine untergeordnete Rolle, so lange man sich an die oben beschriebenen Anstrengungsempfehlungen hält. Der Trainierte sollte sich in den Belastungsintervallen so anstrengen, dass er die Belastungszeit gerade durchhält.

Durch die Steuerung der Pausenlänge mittels der Herzfrequenz wird das Training sehr individualisiert und erzielt beste Effekte. Für viele sind die starren Zeitvorgaben entweder zu kurz oder zu lang, zumal die Pausen mit steigender Ermüdung automatisch länger werden.

Gleichzeitig liefert ein Pulsmesser eine direkte Rückmeldung über Ihre Ausdauerfitness. Je schneller die Herzfrequenz nach den Belastungsintervallen sinkt, desto kürzer können die Pausen sein und desto besser sind Sie trainiert.

Beispiel für ein zeitbasiertes Intervalltraining für Einsteiger (15-18 min,  3-4 x/ Woche):

1.-3. Woche: 3 min aufwärmen, 15 min „etwas anstrengend“, 2 min leichte Belastung (l)

4. Woche: 3 min aufwärmen, 15 min etwas mit dem Tempo/der Anstrengung spielen, 2 min (l)

5. Woche: 3 min aufwärmen, 3 min anstrengend (a), 2 min (l), 3 min (a), 2 min (l), 2 min (a), 3 min (l); Anstrengungsgrad täglich etwas steigern

6. Woche: 3 min aufwärmen, 3 x 2 min (a)/2 min (l), 1 min (a), 2 min (l); Anstrengungsgrad täglich etwas steigern

 

Beispiele für ein herzfrequenzbasiertes Intervalltraining für Fortgeschrittene u. Könner (3-4 x/Woche):

Beispiel 1

5 min aufwärmen, dann

3-5 x abwechselnd 1 min Belastung/Pause, bis der Puls auf 60 % der Maximalfrequenz abgesunken ist (Anmerkung: Die Maximalfrequenz wird in den Belastungsintervallen selten erreicht, da die Zeit zu kurz ist.), anschließend

3-5 min abwärmen bei niedriger Intensität

 

Beispiel 2:

5 min aufwärmen, dann

6-10 x abwechselnd 30 s Belastung/Pause, bis der Puls auf 60 % der Maximalfrequenz abgesunken ist (Anmerkung: Die Maximalfrequenz wird in den Belastungsintervallen nicht erreicht, da die Zeit zu kurz ist.), anschließend

3-5 min abwärmen bei niedriger Intensität

 

Intervalltraining ist im Vergleich zu langsamem Training nach der Dauermethode zwar viel anstrengender, dafür aber weitaus kürzer und effektiver für die Figurformung und die Verbesserung der allgemeinen Fitness. Durch den häufigen Blick auf die Uhr und die ständigen Tempowechsel vergeht die Zeit gefühlt sogar noch schneller.

 

Viel mehr Informationen über effektives und effizientes Intervalltraining findest du in meinem Produkt „Die Ausdauerrevolution„, wo du auch 110 kurze, hocheffektive Trainingsprogramme für zu Hause bekommst.

Hier geht`s zur Ausdauerrevolution

 

Dr. Till Sukopp